Herzanästhesie und Intensivtherapie
Unsere Ärzt(e)innen und Pflegekräfte betreuen Patienten während Eingriffen der Herz- und Gefasschirurgie sowie Kardiologie, und gewährleisten die Versorgung auf der Intensivstation.
Patienten, die einen Eingriff am Herzen benötigen, haben oft auch eine Funktionseinschränkungen anderer Organe (polymorbid) oder sind hochbetagt. Narkosen für diese Patientengruppe sind ungleich schwieriger als in anderen chirurgischen Disziplinen. Deshalb müssen Kardioanästhesisten modernste Verfahren der Narkose und Intensivmedizin beherrschen.
Patienten mit angeborenen Herzfehlern werden meist schon als Kleinkinder operiert. Es braucht häufig Folgeeingriffe, z.T. auch im Erwachsenenalter. Das Risiko dieser Patienten ist selbst bei einfachsten Eingriffen deutlich erhöht. Deshalb wird die Narkose und Betreuung nach der Operation immer von Ärzt(inn)en der Kardioanästhesie durchgeführt.
Interventionen
Eine Allgemeinanästhesie wird heute bei allen routinemäßigen operativen Eingriffen am Herzen und an der Körperschlagader (Aorta) durchgeführt. Neben Standardeingriffen wie Koronarbypass- und Herzklappenoperationen liegen weitere Schwerpunkte der Herzchirurgie in der Behandlung der terminalen Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Dazu zählen die Herztransplantation und die Implantation herzunterstützender Systemen (Assist devices). Andere Eingriffe erfolgen an Hauptschlagader (Aorta) und peripheren Gefässe.
Seit einigen Jahren werden zunehmend minimalinvasive endovaskuläre Interventionen vorgenommen, z.B. an Herzklappen (TAVI und MitraClip oder der Hauptschlagader (Endoaortaler Prothesen = EAP) sowie Herzschrittmacher. Diese Eingriffe erfolgen zum Teil am wachen Patienten in anästhesiologischer Bereitschaft (Analgosedation).
Monitoring
Neben anästhesiologischen Standardmassnahmen, werden zusätzlich modernste Verfahren zur Überwachung der Organfunktionen eingesetzt: z.B. modifizierte Ableitungsverfahren der Hirnströme (Bispektralindex – BIS) und Sauerstoffkonzentration im Gehirn (Nahinfrarotspektroskopie - NIRS) oder ein „invasives Monitoring“ mit Kathetern in verschiedenen Gefässen (arterieller, zentraler Venen- und Pulmonaliskatheter). Ausserdem nutzen wir die transösphageale Echokardiographie, eine spezielle Ultraschalluntersuchung, die kontinuierliche Informationen über die Beschaffenheit und Funktion des Herzmuskels, der –klappen oder der Hauptschlagader liefert.
Herz-Lungen-Maschine
Die meisten Herzoperationen benötigen die Herz-Lungen-Maschine (Extrakorporale Zirkulation – ECC). Dabei arbeiten Herz und Lunge nicht und die Blutgerinnung ist aufgehoben. Für die anschliessende Wiederherstellung einer normalen Herz-Kreislauffunktion und Blutgerinnung, braucht es ein hohes Spezialwissen.