Myokardszintigraphie / PET
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Die
Myokardperfusions-Szintigraphie (single photon emission computed
tomography, SPECT) und die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) eignen
sich zur Erfassung von myokardialen Durchblutungsstörungen. Dabei wird
eine leicht radioaktive Substanz (Tracer) in Ruhe und unter
physikalischer oder medikamentöser Herz-Belastung verabreicht. Die
regionale Verteilung des Tracers im Myokard erlaubt es, Ischämien oder
Narben des linksventrikulären Myokards darzustellen. Zudem erlauben das erfasste Ausmass und die genaue Lokalisation einer myokardialen
Ischämie eine optimale Behandlungsstrategie für jeden Patienten zu
definieren. Die PET-Untersuchung bietet eine höhere Auflösung bei
geringerer Strahlenbelastung als die SPECT.
Auch
die Herz-MRI ermöglicht die Darstellung der myokardialen Perfusion,
jedoch wird anstelle des radioaktiven Tracers ein gadoliniumhaltiges
Kontrastmittel verwendet. Schliesslich vermag auch die
Stress-Echokardiographie Durchblutungsstörungen indirekt durch unter
Belastung auftretende Wandbewegungsstörungen zu erfassen.
Kardiale
Bildgebung mittels CT (A), Hybrid-Untersuchung (hier Kombination aus CT
und PET) (B) und Herz-MRI (C) bei verschiedenen Patienten.
Komplementär
zu SPECT und PET liefert die computertomographische (CT)
Koronarangiographie zwar keine Information über die myokardiale
Durchblutung, stellt aber Wandveränderungen oder Stenosen der
Herzkranzarterien dar. Die räumliche Auflösung des koronaren CTs wurde
laufend verbessert (aktuell 0.23 mm) und die Strahlenbelastung gesenkt
(aktuell 0.6mSv). Die Stärke des Herz-CT liegt in ihrem negativ
prädiktiven Wert.
Modalität | Indikation, Vorteile | Nachteile, Kontraindikationen |
SPECT | Diagnostische und prognostische Genauigkeit. Lange Erfahrung. Kurze Scanzeit. | Strahlenbelastung (3-9 mSv) |
PET | Sehr hohe diagnostische Genauigkeit. Ischämie und Mikrozirkulationsstörung (NH3) sowie Vitalitätsabklärung (FDG). | Strahlenbelastung (2-4 mSv) |
Herz-CT | Ausschluss KHK < 65 Jahre. Strahlenbelastung nur 0.6 mSv. Hybriddiagnostik mit PET und SPECT möglich. | Nicht
bei Arrhythmien (Vorhofflimmern), Kontrastmittelallergie oder
Niereninsuffizienz. Wenig geeignet bei bekannten schweren
Koronarverkalkungen |
Herz-MRI | Hohe
diagnostische Genauigkeit bezüglich Ischämie und Vitalität (Late
enhancement). Keine Strahlenbelastung. Hybriddiagnostik mit PET möglich. | Kontraindiziert
bei Klaustrophobie, gewissen Metallimplantaten, und nicht
MRI-gängigenDevices sowie bei schwerer Niereninsuffizienz. |
Stress-Echo | Hohe diagnostische Genauigkeit, grosse diagnostische und prognostische Erfahrung. Keine Strahlenbelastung. | Ungeeignet bei Adipositas (Schallqualität). Untersucherabhängig. |
Seit
Ende 2014 steht die neuste technologische Innovation zur Verfügung,
nämlich ein integriertes PET/MR., welches sowohl ein PET mit modernster
Detektor-Technologie als auch ein 3T MRI-Gerät umfasst. Nebst dem
Einsatz in der Neurologie und Onkologie stellt die kombinierte
PET/MR-Hybriddiagnostik ein. Wie bei der PET/CT-Hybriddiagnostik, erlaubt
die PET/MR die diagnostische Aussagekraft bei der Ischämieabklärung, der
Vitalitätsdiagnostik, bei Kardiomyopathien und Sarkoidose weiter zu erhöhen.
Anmeldung via nuklearmedizin@usz.ch oder herzbildgebung@usz.ch.